Leserbrief vom 6.11., abgedruckt am 8.11.23 in Pegnitzzeitung

Sehr geehrte Frau Haase, sehr geehrter Herr Sichelstiel,

die PZ greift die ungleiche Verteilung der Asylbewerber im Landkreis auf. Während Neunkirchen Ende September mit 48,2 Asylplätzen pro 1000 Einwohnern an der Belastungsgrenze ankam, stellten z.B. große Kommunen wie Altdorf, Feucht, Schwaig und Leinburg nur 1/4 der Plätze pro 1000 Einwohner zur Verfügung wie Lauf mit 19,8 pro 1000 Einwohner. Insgesamt werden bis Jahresende etwa 1650 Asylbewerber erwartet, nach 1500 Ende September und 1793 Ende 2016

Der Frage, wie überlastet Kommunen wirklich sind, ging jetzt eine Umfrage der Forschungsgruppe der Uni Hildesheim mit dem Mediendienst Intergration unter rund 600 befragten Städten und Gemeinden nach, so die SZ am 3.11.  https://www.sueddeutsche.de/politik/fluechtlinge-kommunen-belastung-studie-1.6297491

Gegenüber 2016 gibt es derzeit ein Drittel der Bewohner in kommunalen Unterkünften aus der Ukraine. Außerdem das Problem der Fehlbeleger, u.a. mit Familien in der Laufer Notunterkunft, also Flüchtlinge, die schon einen Flüchtlingsstatus haben, aber auf dem Wohnungsmarkt nichts finden.

Es kommt offenbar auch auf die Einstellung in den Kommunen an: 45% der Kommunen, die Notunterkünfte nutzen, bezeihneten sich als überlastet. Aber auch 36% der Kommunen, die keine Notunterkünfte brauchen, sahen sich als "überlastet, im Notfallmodus". Die Forscher: Überlastung sei auch eine Frage individueller Wahrnehmung.

Mit freundlichen Grüßen,
Günther Wagner
Ostendstr. 21
Lauf