200 Millionen Christen werden verfolgt

Folgendes Schreiben ging am 26.12.2017 an den PZ-Verlag als Rundmail an 143 Adressen!

Sehr geehrter Herr Herrmann,

am 14.1. versandte ich eine Rundmail - auch an Ihre Redaktion, mit folgendem Inhalt:

"Derzeit herrscht die größte Christenverfolgung aller Zeiten

heisst es auf der Open Doors- Seite zum "Weltverfolgungsindex 2017" - "mit mehr als 200 Millionen verfolgten Christen". Superlativer gehts nicht, insbesondere wenn man weiß, dass dieses aus den USA stammende evangelikale Hilfswerk (eigentlich ein Missionswerk) schon einmal,  bevor man 9 Jahre lang  mit "100 Millionen" Stimmung schürte, mit "200 Millionen verfolgten Christen" in die Öffentlichkeit ging. 

Und es hat System, wenn in Nürnberg die Evang. Allianz immer zum neuen "Index" ihre Veranstaltung zur Christenverfolgung macht, wie am morgigen Sonntag. Und die NN berichten heuer im Vorfeld sogar zweimal - siehe Anhang.

Wie einseitig die NN informieren und ankündigen wird heuer besonders deutlich, indem sie zwar über eine Aussage der Auslandsbischöfin der EKD berichten, jedoch das Entscheidende vertuschen, nämlich dass sie die "Index-Studie" für   u n s e r i ö s  hält. (...) "Seriöse Studien problematisieren solche (welche, siehe Text im  link) Herausforderungen und belegen nachvollziehbar, wie die Zahlen zustande kamen".
de/arbeitskreise/religionsfreiheit/nachrichten/einzelansicht/article/weltweit-200-millionen-verfolgte-christen.html
 
Hier noch der link zu einem aufklärenden Artikel, wie fragwürdig die Methoden von Open Doors sind

https://www.heise.de/tp/features/Wie-Christen-zur-meist-verfolgten-Glaubensgruppe-gemacht-wurden-3377747.html

Morgen wird der CSU-MdB Singhammer sprechen, der sich gegen "Christenmobbing" in deutschen Asylheimen stark macht. Man wird sehen, ob die NN weiterhin die Erkenntnisse des Deutschen Menschenrechtsinstituts auch zu diesem Thema vertuschen.   -Ende Rundmail-
Über Open doors (damals noch "100 Mio verfolgter Christen")  bei der CSU in Neunkirchen/Sand hatten Sie früher schon berichtet - auch damals hatte ich Ihrer Redaktion Infos über die unseriöse weil unwissenschaftlich ermittelte Zahl mitgeteilt.
"

Warum beachtet Ihre Redaktion nicht maßgebliche Grundsätze des Pressekodex? Bereits in Ziffer 1 heisst es, dass die wahrhafte Unterrichtung der Öffentlichkeit oberstes Gebot der Presse sei.

Am 16.12 berichteten die Nürnberger Nachrichten in "Christen immer stärker bedroht" über den Ökumen. Bericht zur Religionsfreiheit der Christen weltweit vom Oktober 2017 - siehe link. Was sie nicht erwähnen ist der wie auf Open Doors zugeschnittene Absatz in "Zum Geleit" "Auf quantitative Einordnungen wird weitgehend verzichtet, da hierfür ein weit komplexeres Instrumentarium notwendig wäre, als es bislang von unterschiedlichen Organisationen oder Instituten vorgelegt werden konnte." Siehe hier.

Im am 22.6. erschienenen Heise-Artikel - siehe link - geht es um eine neue Studie des  "Parteinahme unverdächtigen" US-amerikanischen Pew-Intituts, das auch eine im April veröffentliche Untersuchung Global Restictions on Religion auswertete. Dort geht es bei der Verfolgung von Christen um interessante Differenzierungen. (https://www.heise.de/tp/features/Sind-Christen-die-meistverfolgte-Religionsgemeinschaft-der-Welt-3751346.html?seite=all)

Natürlich ist Ihrer Redaktion auch der am 14.2.  in der SZ-Printausgabe erschienene Artikel "Verfolgte Christen" bekannt, in welchem es u.a. laut Open Doors um Übergriffe muslimischer auf christliche Flüchtlinge geht, was u.a. das Deutsche Institut für Menschenrechte, wie auch Ihrem Blatt gegenüber belegt, widerlegt hat.